Ich persönlich spiele schon seit 30 Jahren Rollenspiele, meine Frau weit über 20 Jahre, und so war es nicht verwunderlich, dass auch unsere Kinder in diese Materie eingetaucht sind.
Mein Sohn findet es schon seit längerem sehr interessant mir beim Leiten unserer Hangout Spelljammer-Runde über die Schulter zu schauen. Das ein oder andere Mal kamen auch schon tiefgründigere Fragen zu unserer D&D 3.5 Runde, was der Patenonkel meines Sohnes zum Anlass nahm, ihm das erst eigene Rollenspiel zu schenken - Quest!
Es dauerte zwar einige Zeit, bis sich unsere Familie mit dem neuen Spiel auseinandergesetzt und den Termin für den ersten Spielabend festgelegt hatte, aber der Tag kam.
Quest ist darauf ausgelegt, Neueinsteiger an das Thema Rollenspiel (Fantasy) heranzuführen. Der Spielleiter, diese Aufgabe blieb mal wieder an mir hängen, liest einen Text vor und für die Spieler gibt es dann ein paar vorgegebene Möglichkeiten, um auf die jeweilige Situation reagieren zu können. Railroading in his Best!!! Okay, für Kinder die zuvor noch nie mit Rollenspiele in Berührung gekommen sind vielleicht nicht ganz so verkehrt. Meinen Kinder allerdings kamen die vorgegebenen Möglichkeiten teilweise doch recht hanebüchen vor (meine/unsere Kinder sind 11 und 13 Jahre alt!).
Also wurde an einige Stellen von meiner Seite improvisiert um die Geschichte plausibler zu gestalten. Es kamen weitere Fragen auf und es entstanden die ersten "Hausregeln". Bestes Beispiel ist gewesen, dass derjenige, der seinen Gegner nicht trifft, selber Schaden erleiden kann, und dies nicht unbedingt bei einem kritischen Patzer (den es bei Quest eigentlich gar nicht gibt!!!), sondern immer! Klingt unlogisch, ist es auch!!!
Die ersten Abenteuer wurde dennoch durchgespielt und wir bekamen auch so etwas wie Routine beim Spielen. Unsere Quest-Familien-Runde bestand (und besteht auch immer noch) aus einem Kleriker (Echsenmensch), einer Waldläuferin (Elfin) und einer weiblichen menschllichen Magierin. Doch der Familienrat tagte und wir beschlossen uns auf die "Suche" nach etwas anderem, einem neuen Rollenspielsystem zu machen. Geprägt durch jahrelanges D&D Rollenspiel fand ich dann die Einsteiger-Box von Pathfinder. Nicht nur wegen des relativ bekannten Systems, sondern auch weil die Box neben dem Helden- und Spielleiterbuch auch noch eine Grundausstattung der sogenannten Pawns beinhaltete, gefiel sie mir von vornherein. Ein komplettes, hochwertiges Würfelset sowie ein Leitpfad für das Spielen mit Kindern waren ebenfalls Inhalt der Box. Die vereinfachten Charakterbögen haben bei genauerer Betrachtung zwar auch einige Mängel, aber das war uns erst einmal egal.
So ging es dann an die Charaktererschaffung. Meiner Tochter fiel es zunächst schwer, sich von ihrer Waldläuferin bei Quest zu trennen, nachdem ich ihr aber erklärt habe, dass es auch bei Pathfinder Waldläufer gibt, war sie Feuer und Flamme! Mein Sohn entschied sich für einen menschlichen Kleriker der Sarenrae und meine Frau, die zuvor noch nie einen Zwerg gespielt hatte, hob ihre "Bruni" aus der Taufe, eine weibliche Kämpferin!
Dem ersten Spielabend wurde entgegen gefiebert und das erste in der Box mitgeliefert Einstiegsabenteuer kam dann auch zu einem guten Ende. Beim Spielen konnte ich erkennen, wie die Kinder, vor allem meine Tochter, mit ihrer Waldläuferin, mitgefiebert haben. Unser Sohn ist immer noch etwas zurückhaltender mit seinem Kleriker, aber so langsam erkennt er das wirkliche Potential seines Charakters!
Auch meine Frau hat mit ihrer "Bruni" viel Spaß, auch wenn sie im Kampf bisher viel schlechter war als der Kleriker und die Waldläuferin, und das als Zwergen-Kämpferin! (Hauptsache ihr Clan bekommt davon nichts mit!!!). Aber die Würfel entscheiden nun einmal über das Schicksal. Vielleicht waren ihre eher mäßigen Erfolge als Kämpferin auch der Grund dafür, dass sie in Erwägung gezogen hat, ab der zweiten Stufe die Klasse eines Kampfmagus zu wählen!
Zwischen den Vorbereitungen zur Charaktererschaffung und den ersten Spielrunden hatte ich Gelegenheit meine Fühler nach etwaigen Pathfinder Ergänzungen auszustrecken - mit Erfolg!
Bei einer bekannten Auktionsplattform konnte ich Mängelexemplare ergattern, die bei genauerer Betrachtung keine wirklichen Mängel aufwiesen. Des weiteren ist es der Rollenspiel Community bei Google+ zu verdanken, dass ich eben dort an ein grundsolides Pathfinder Paket zu einem durchaus fairen Preis gekommen bin. Jetzt steht einer Erkundung Golarions nichts mehr im Weg.
Wir haben mit der Falkengrund Geschichte begonnen, ein schöner Einstieg in die Pathfinder Welt, und als erstes größeres Abenteuer steht "Die Krone des Koboldkönigs" an. Mal sehen, wie sich die kleine Gruppe so schlagen wird. Zur Not habe ich als Spielleiter noch einen passenden NSC in der Hinterhand, der den jungen Abenteurern zur Seite stehen kann.
Für die Zukunft plane ich eventuell einen Pathfinder Abenteuerpfad in Angriff zu nehmen. Hierbei schwanke ich noch zwischen "Das Erwachen der Runenherrscher" oder "Die Winterkönigin". Mein heimlicher Favorit ist die doch fast märchenhaft gestaltete zweite Variante!
Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten...
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