Samstag, 10. Juni 2017

Königsmacher - Teil 9

Bevor wir jedoch in die Höhle unter das Platane klettern, schlagen wir ein Nachtlager in einiger Entfernung zum Baum auf. Wir wollen den Höhleneingang erst einmal beobachten. Ich bin gespannt wer oder was unter der Platane lebt.
Und tatsächlich tauchen mitten in der Nacht mehrere kleine Gestalten auf, sechs an der Zahl und diese teilen sich zu drei Gruppen von jeweils zwei Wesen auf und verschwinden in unterschiedliche Himmelsrichtungen in der Dunkelheit. Eine Gruppe kommt in einigem Abstand an unserem Lager vorbei und ich verfolge sie bis zu einer Klippe in  der Nähe des Flusses. Hier beginnen die zwei kleinen Gestalten, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Goblins haben, allerdings irgendwie kleiner zu sein scheinen, eine improvisierte Angel in den Fluss zu halten. Also harmlos...

Die restliche Nacht verläuft ruhig und so beschließen wir mit dem anbrechenden Tag in die Höhle unter der Platane zu klettern. Die dicken Wurzeln der Platane machen das Klettern zu einem leichten Unterfangen. Allerdings muss ich zu meinem Bedauern feststellen, dass die Höhe des Höhlensystems nicht für einen knapp 2 Meter großen Halb-Ork ausgerichtet ist. Ich kann mich also nur kriechend fortbewegen. Lialda und Korva ergeht es nicht besser, lediglich Freund Halbling kann aufrecht durch die Höhlen gehen.

Nachdem wir erste Geräusche gehört haben entschließen wir uns zunächst in die Richtung vorzudringen, die uns ruhiger erscheint. So gelangen wir in einen Brutraum in dem sich mehrere dieser kleinen Kreaturen aufhalten, wobei einer von ihnen damit beschäftigt ist einen etwa 1 Meter großen Tausendfüßler zu füttern. Durch den Raum fließen mehrere "Bäche" mit einer dunklen, zähflüssigen Masse von der  ein fauliger Gestank ausgeht. Wir versuchen die Wesen in unterschiedlichen Sprachen anzusprechen, uns wird aber unmissverständlich klar gemacht, dass wir hier unerwünscht sind. Die Gegner haben aber keinerlei Chance gegen uns und so dringen wir nach diesem ungleichen Kampf weiter in die Höhle vor.
Auch in der folgenden Höhle stoßen wir auf heftige Gegenwehr, obwohl wir es wieder diplomatisch angehen. Liadla spricht die blauhäutigen Kreaturen in dieser seltsamen Sprache der Feen an, was zur Folge hat, dass die Wesen uns ohne Umschweife attackieren! Doch auch hier lasse ich einige Gegner über meine Axt springen...Lialda kann sich in der Zwischenzeit daran erinnern, dass ihre Mutter Lilada vor einigen Jahren etwas über solche blauhäutigen Kreaturen erzählt hat. Die Winzlingen, wie sie heißen, stammen ursprünglich von kleinen Feenwesen ab, wurden aber immer wegen ihres hässlichen Aussehens verspottet, was sie schließlich zu kleinen, bösen Kreaturen werden ließ. Augenscheinlich lieben sie es wie die Goblins Müll und Unrat anzuhäufen, denn die Höhlen sind mit allerhand nutzlosem Tand vollgestopft! Zwischen dem ganzen Müll können wir eine kleine Statuette finden. Diese stellt einen kleinen, gedrungenen Teufel oder Dämon dar. Vielleicht eine Art Götze!?

Schließlich erreichen wir eine große Höhle, in der ich endlich wieder aufrecht stehen kann. Doch Zeit zum Verschnaufen bleibt uns nicht. Vor uns baut sich eine weitere Gruppe dieser Winzlinge auf, angeführt von einem größeren Exemplar, dem Häuptling! Dieser reitet auf einem Insekt, welches an eine riesige Zecke erinnert. Ich fackel nicht lange und greife dieses abscheuliche Reittier an. ein paar heftige Schläge später sind sowohl die Riesenzecke als auch der Häuptling Geschichte! Meine Freunde nehmen sich den übrigen Winzlingen an und kurze Zeit später ist dieser Kampf ebenfalls vorbei. Es war zwar kein Honigschlecken aber wir sind ohne große Blessuren aus dem Kampf hervor gegangen. Ein paar Gegner konnten jedoch fliehen. Wir setzen ihnen nach. Unsere Verfolgung wird aber jäh von einer knapp 20 Meter tiefen Schlucht gestoppt. Es führt zwar eine wackelig aussehende "Brücke" bestehend aus Wurzeln über den Abgrund, aber wir schauen uns diese erst einmal etwas näher an. Wir waren gut beraten so vorzugehen, denn durch Lialdas tanzende Lichter, mit der sie den Abgrund ausgeleuchtet hat, aufgeschreckt, kommt aus der Dunkelheit ein etwa 6-8 Meter großer Riesentausendfüßler auf uns zu. Gelb-grüner Speichel tropft von seinen Zangen herab und der Kampf ist deutlich herausfordernder. Meinen kräftigen Schlägen mit der Axt sowie Lialdas magischen Geschossen hat aber auch dieses Monster nichts entgegen zu setzen.

Wir schnaufen kurz durch und machen uns weiter an die Verfolgung. Auf der anderen Seite der Schlucht kommen wir in eine Höhle, an deren Wänden insgesamt vier Kobolde angekettet sind. Drei Kobolde sind allerdings bereits tot, nur in einem ist noch ein Funken Leben zu finden. Korva lässt Erastils heilende Kraft in den Kobold fahren und schnell schließen sich seine Wunden. Ich erkenne den Kobold wieder! Es ist Mikmek, der Kobold dem wir vor einiger Zeit am Mondradieschenfeld begegnet sind. Mikmek erzählt uns, dass der Schamane seines Stammes ihn und ein paar Begleiter auf eine Mission geschickt hat. Sie sollen die Statue von Scharfzahn finden. Nachdem Mikmek eine kurze Beschreibung der Statue gemacht hat ist uns klar, dass es sich nur um die Statue handeln kann, die wir bereits in unserem Besitz haben. Allerdings behalten wir diese Information erst einmal für uns...

Mit Mikmek im Schlepptau kommen wir wieder in den Bereich, in dem wir schon zu Beginn waren - der Kreis schließt sich also. Doch von den geflohenen Winzlingen keine Spur!
Wir haben genug von diesen dreckigen Höhlen und diesen bösartigen Winzlingen, also kehren wir wieder zurück zu unserem Lager an die Oberfläche.
Mikmek erzählt und während einer kleinen Mahlzeit, dass sich die Kobolde und Winzlinge in einer Art Krieg miteinander befinden. Dies macht auch deutlich warum die Winzlinge Mikmeks Begleiter zu Tode gefoltert haben!
Da wir befürchten, dass die Winzlinge uns irgendwann des Nachts in den Rücken fallen könnten stellen wir mehrere Bärenfallen um den Höhleneingang auf und warten auf die Nacht. Irgendwann nach Mitternacht hören wir, dass eine Falle ausgelöst wird, und ein Schmerzensschrei gellt durch die Nacht.
Ich schnappe mir meinen Langbogen und meine Axt und nähere mich der Platane. Dort unter dem riesigen Baum stehen etwa ein Dutzend Winzlinge und halten nach etwas Ausschau - nach uns! Langsam rücken vier Winzlinge näher. Ich spanne meinen Bogen und halte kurz die Luft an, dann lasse ich den Pfeil von der Sehne schnellen und todsicher trifft der Pfeil sein Ziel. Auch der nächste Schuss trifft. Ich ducke mich hinter einen großen Felsbrocken und halte nun meine Axt mit beiden Händen fest umschlossen, bereit zum Schlag auszuholen. Die nähergerückten Winzlingen sind so überrascht als ich aus meiner Deckung schnelle, dass sie selbst nichts mehr tun können. Doch nun kommen die übrigen Winzlinge auf mich zu. Schließlich umringen sie mich und ich schlage immer wieder und wieder auf sie ein. Ein Winzling nach dem anderen fällt meiner Axt zum Opfer. Als Korva, die mir gefolgt war, mich endlich erreicht hat, stehe ich in einem Haufen von getöteten Winzlingen. Insgesamt 11 Winzlinge habe ich in diesem  Kampf getötet! Zwei konnten in die Dunkelheit fliehen!
Dieser Stamm der Winzlinge sollte in den Kamelanden nun keine Bedrohung mehr darstellen!

Zurück im Lager ist Mikmek von meiner kämpferischen Leistung mehr als beeindruckt! Seine ersten Worte waren: "Du hast den Krieg gegen die Winzlinge gewonnen! Alleine!"

Mit diesem Worten lege ich mich schlafen, Und mit einem zufriedenen Lächeln schlafe ich ein!

Strykes Gedanken finden jetzt erst einmal ein Ende, allerdings gibt es hier noch genügend Nachschlag: Doctore Domanis Archive  Königsmacher aus der Sicht des Spielleiters!