Sonntag, 9. Juli 2017

Königsmacher - Teil 11

Bevor Spieler und Spielleiter in den Sommerurlaub entschwinden, wurde noch auf die Schnelle eine weitere Runde Königsmacher gespielt. Es ist zwar nicht sehr viel geschehen, aber ein nächtlicher Kampf hatte es dennoch in sich...

Ausgeruht erwachen wir am nächsten Morgen bei den Kobolden. Alles ist ruhig und friedlich und nach einem kleinen Frühstück verabschieden wir uns von Häuptling Russschuppe sowie von unserem neuen Freund Mikmek!

Wir müssen wieder unserer eigentlichen Aufgabe nachgehen, die Anfertigung einer Karte der Kamelande. Der Tag an sich verläuft ruhig und sorgt für eine gewisse Entspannung. Am Ufer des Würgers höre ich plötzlich eine weibliche Stimme, die ein Lied singt, allerdings in einer mir unbekannten Sprache. Ich schaue erst einmal alleine nach dem Rechten und sehe im Fluss eine nackte Frau mit langen, schwarzen Haaren. Sie wäscht sich und singt dabei vor sich hin. So etwas bildhübsches habe ich noch nie gesehen, und wäre ich jetzt alleine gewesen, dann....
Ich reite aber zurück zu den anderen, und Korva und Lialda nehmen sich der Frau an. Lialda kann sogar ihre Sprache verstehen - Sylvanisch!. Wie sich später herausstellt, ist die unbekleidete Frau in Wirklichkeit eine Nixe. Korvas Pferd macht ein lautes Geräusch als sich die beiden unauffällig zurückziehen wollen. Die Nixe wird auf Lialda und Korva aufmerksam. Ungehalten darüber, dass sie während ihres Bades gestört wird, faucht sie die zwei Frauen an und droht ihnen sogar. Korva und Liada ziehen sich zurück, die Nixe verschwindet in den Fluten des Würgers.

In der Nacht, es ist gerade an Korva Wache zu halten, hört diese ein Geräusch in der Dunkelheit. Sie weckt mich und noch recht verschlafen gehe ich dem Geräusch auf den Grund. So kann ich in einiger Entfernung eine kleine Rotte Wildschweine erkennen, die, angeführt von einem stattlichen Keiler, immer näher an unser Lager kommt. Nachdem ich Korva über die nächtlichen Besucher informiert habe, benutzt sie einen Lichtzauber, um ebenfalls nähere Einzelheiten erkennen zu können. Fast gleichzeitig schieße ich einen Pfeil auf eine der Bachen ab. Dieses Wildschwein würde genügend leckere Braten für mindestens zwei Tage ergeben!

Doch es kommt anders als gedacht. Der Keiler stürmt auf Korva ein, und auch die zwei Bachen wollen es wissen. Garth wird wach und greift seinerseits in den immer heftiger werden Kampf ein. Verdammt zähe Viecher diese Wildschweine! Erst nachdem auch noch Lialda mit ihren Zaubern gegen die Wildschweine vorgeht, können wir den Kampf für uns entscheiden! Allerdings mussten wir ganz schön Federn lassen. Trotz der heilenden Kräfte Korvas geht es mir noch immer recht dreckig, am schlimmsten ist die Rippenprellung, die mir bei jedem Atemzug höllische Schmerzen bereitet. Da ich ohnehin vor Schmerzen wohl kein Auge zumachen werde, beginne ich damit, die erlegte Bache zu zerlegen. Die noch warme Leber ist eine echte Delikatesse!

Einen weiteren Tag erkunden wir noch die Kamelande nördlich des Würgers bevor wir uns auf den Weg zurück zu Olegs Handelsposten machen.
Dort angekommen scheint alles beim Alten zu sein, doch dann bemerken wir, dass sich doch etwas getan hat. Der abgebrannten Schuppen ist beiseite geräumt worden, und die ersten Baumaterialien liegen bereit für einen Wiederaufbau. Oleg, Cindiell und auch die anderen "Bewohner" des Handelsposten scheinen erfreut über unsere Rückkehr zu sein. Nachdem wir unsere Pferde versorgt haben, müssen wir den anderen unbedingt über unsere Erlebnisse berichten. Sie hängen förmlich an unseren Lippen und lauschen mit Interesse den Erzählungen. In einem günstigen Moment nehme ich mir Oleg zur Seite und drücke ihm freundschaftlich den gefundenen Ehering in die Hand. Überschwenglich bedankt sich Oleg zunächst bei mir und eilt dann ins Haus, um seiner Frau die frohe Botschaft zu überbringen. Ein Freudenschrei ertönt aus dem Haus und wenige Augenblicke später steht Svetlana in unserer Runde und bedankt sich mit Tränen in den Augen ebenfalls bei uns. Es ist schön glückliche Menschen anzusehen, Es sollten solche Momente viel öfter in einem Leben stattfinden...

Der folgende Abend ist feucht fröhlich und wir leeren so manchen Humpen Bier! Kesten Garres, der Anführer der Soldaten aus Restow berichtet uns im Verlauf des Abends von einem Problem mit schwarzgeschuppten Kobolden, die augenscheinlich Händler und Reisende auf der Südrostlandstraße überfallen. Sollten das etwa die Kobolde um Häuptling Russschuppe sein? Jedenfalls können wir Kesten in soweit beschwichtigen, dass dieses sogenannten "Problem" wohl nicht wieder auftreten wird, da der Unruhestifter im Stamm der Kobolde vertrieben wurde. An dieser Stelle werden wir dazu aufgefordert, die Geschichte um den bösen Schamanen Tartuk abermals zu erzählen.

Die gute Svetlana bittet uns an diesem Abend, für ihren geliebten Mann Oleg eine kleine Trophäe zu besorgen, die anstatt des alten Holzschildes, den Giebel des Wohnhauses zieren soll. Den alten Schild hat Oleg nämlich abgenommen und Korva als Belohnung für das Auffinden des verloren gegangenen Eherings geschenkt! Als wir erfahren, um welche Trophäe es sich handelt, müssen wir erst einmal kräftig schlucken - der Kopf eines Tatzelwurms soll es nämlich sein! Waren Tatzelwürme nicht Artverwandt mit den Drachen...!?

Wir wollen gerade zu Bett gehen, als ein einzelner Reiter in den Handelsposten kommt. Dieser stellt sich als Bruder Toican vor, ein Mitglied der barmherzigen Brüder aus Nivaktasbrück! Garth wird hellhörig und kann mit stolz geschwellter Brust Bruder Toican von der erfolgreichen Suche nach silbrig-blättrigem Seelen-dings-bums berichten. Dieses Kraut hat einen fast unaussprechlichen Namen, ist aber wohl eine wichtige Zutat bei der Herstellung eines besonderen Heiltranks Da die von der Bruderschaft hergestellten Tränke sehr günstig sind, kaufen wir Bruder Toican insgesamt noch knapp ein Dutzend Phiolen ab.

Mit der nötigen Bettschwere legen wir uns schlafen. Es waren gute Tage. Wir haben ein paar Aufträge erfüllen können, doch am schönsten waren die Freudentränen in den Augen von Svetlana und Oleg.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen