Dienstag, 19. September 2017

Königsmacher - Teil 12

Bevor es am Freitag in unserem Königsmacher-Abenteuerpfad weitergeht, noch schnell die Geschehnisse vom letzten Mal zusammengefasst!

So gut und tief haben wir seit langer Zeit nicht mehr geschlafen, wie in der letzten Nacht. Die mehrtägige Reise durch die Kamelande zollte seinen Tribut. Als wir am nächsten Morgen ausgeruht in Richtung Gemeinschaftsraum gehen, erfahren wir, dass es in der Nacht einen Alarm gab. Einer der Wachen hatte zwei große Wesen gesehen, die in einigem Abstand zum Handelsposten vorbeizogen. Bei Tagesanbruch konnten die Wachen anhand der Spuren herausfinden, dass es sich bei den Kreaturen um Trolle gehandelt hatte. Nur gut, dass der Handelsposten für die Trolle augenscheinlich uninteressant gewesen sein muss.

Es ist wohl ungewöhnlich, dass Trolle so weit im Norden anzutreffen sind, wie wir von Oleg erfahren. Oleg und  Vekken scheinen deswegen auch etwas in Sorge zu sein. Jedenfalls beschließen wir alle zusammen, dass wir ein paar Verteidigungsmaßnahmen gegen die Trolle treffen müssen. Pechbolzen und auch in kleinere Behälter abgefülltes Pech werden als Wurfgeschosse vorbereitet. Trolle soll man wohl nur mittels Feuer und Säure bekämpfen können - gefährliche Gegner also!

Wir beschließen, obwohl es wieder begonnen hat zu schneien, unsere Erkundung der Kamelande fortzusetzen. Also schnell die Pferde gesattelt, Proviant eingepackt und wegen des Wetters schlecht gelaunt in den Tag gestartet. Es muss doch auch mal Schluss sein mit diesem elenden Schnee...
Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Gegend, die wir erkunden wollen. Wie immer teilen sich Korva, Garth und Liadla die Arbeit der Erstellung einer Karte, unterdessen behalte ich die Gegend im Auge.

Während meiner Nachtwache ertönt ein seltsam lautes Gebrüll, was in der Dunkelheit noch
unheimlicher klingt! Vorsichtig wecke ich Korva und Garth und mache mich dann daran dem Geräusch auf den Grund zu gehen. Im Mondlicht kann ich die Umrisse eines Bären erkennen, der auf einem seichten Hügel seltsame Bewegungen macht und dabei dieses Gebrüll ausstößt. Bei genauerer Betrachtung denke ich zuerst an eine Sinnestäuschung, denn dieser Bär scheint eine Kreuzung aus Bär und Eule zu sein! Der Torso ist ganz klar der eines Bären, der Schädel allerdings ist der einer riesigen Eule. Doch das Untier nimmt von uns, Erastil sei Dank, keinerlei Notiz, so dass der Rest der Nacht ruhig verläuft.
Von Lialda erfahren wir am nächsten Morgen, dass es sich bei dem Wesen um einen sogennaten Eulenbären handelt, der wohl zu dieser Jahreszeit auf der Suche nach einem Partner ist. Eulenbär, eine Laune der Natur oder die Schöpfung eines geisteskranken Magiers? Jedenfalls würde sein Pelz ein Blickfang in jedem Kaminzimmer sein!

Das Wetter wird wieder besser und wir lassen das vom Schneematsch durchweichte Gebiet hinter uns. Es zieht uns weiter nach Süden. Im Laufe des Vormittags erreichen wir eine steinige Hügelkette aus der ein großer, abgestorbener Baum auffällig herausragt. Seine dicken Wurzel umklammern die am Boden liegenden Steine und Korva erinnert sich an eine kleine, kindliche Zeichnung, die wir bei einem der Banditen aus dem Dornenfurtlager gefunden hatten. Die Zeichnung zeigte einen Baum auf einem Felsen. Anhand dieser können wir unter einer der Wurzeln ein kleines Paket, welches in Leder eingepackt ist ausgraben. Im Paket selbst befindet sich neben einem Dolch auch noch ein kleiner Holzstab, sowie ein Ring und ein zum größten Teil vom Wetter zerstörtes Buch - ein Schatz! Überrascht über diesen unverhofften Fund setzen wir unseren Weg fort und rasten in dieser Nacht am Ufer des Würgers. Die gefundenen Gegenstände wollen wir im Handelsposten in Ruhe näher untersuchen.

Wieder einmal geschieht etwas während ich Wache halte - ein Wink des Schicksals?! Dort zwischen den Bäumen flackert ein Licht ähnlich dem einer Fackel! Ich bewege mich vorsichtig in diese Richtung und als ich nur noch wenige Meter von dem seltsamen Lichtschein entfernt bin, höre ich eine Stimme, die mich zu sich ruft! Zuerst bleibe ich wie angewurzelt stehen und schüttel den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Die Stimme bittet mich nun um Hilfe, doch irgendetwas stimmt an dieser Situation nicht. Immer energischer spricht die Stimme auf mich ein, doch ich lasse mich nicht beirren. Ich antworte mit ebenfalls energischer Stimme und weigere mich dem Licht zu folgen. Daraufhin verschwindet das seltsame Licht, wobei es einen markerschütternden Schrei ausstößt, in der Dunkelheit. Von Lialda wiederum erfahre ich am nächsten Morgen, dass das seltsame Licht ein Irrlicht gewesen sein muss. Ihren Beschreibungen nach hatte ich also Kontakt mit einem Irrlicht, einem boshaftem Wesen welches mich sicherlich töten wollte!

Wir folgen dem Fluss weiter nach Süden und erreichen am Nachmittag eine seltsame Konstruktion die sich nach genauerer Betrachtung als die Überreste einer Brücke herausstellt. Der Würger ist an dieser Stelle sehr breit, somit muss die hölzerne Brücke schon recht imposant gewesen sein. Auf der anderen Uferseite befinden sich weitere Überreste der Brücke sowie die Ruine eines kleinen Gebäudes. So wie es aussieht wurde die Brücke erst vor ein paar Monaten zerstört. Ein Holzgestell an dem eine Glocke befestigt ist sowie ein kleines Schild mit der Aufschrift: Nessels Übergang! wurde jedoch nicht zerstört
Garth läutet plötzlich und unerwartet die Glocke und kurze Zeit später entsteigt den schäumenden Fluten eine Kreatur, die wir schon auf den ersten Blick als eindeutig untot identifizieren können. Der Untote war wohl mal ein Mann gewesen und mit erstaunlicher Geschwindigkeit erreicht er das Ufer und nähert sich uns. Garth kann einfach nicht seine Finger bei sich lassen, und jetzt haben wir wieder den Schlamassel!
Doch widererwarten greift uns der Untote nicht an, sondern erkennt, dass wir augenscheinlich nicht zu denen gehören, die ihm sein Leid angetan haben. Wir können uns sogar mit ihm unterhalten und erfahren, dass der Hirschkönig für die Zerstörung der Brücke und den Tod des armen Brückenwächters verantwortlich ist. Der Wächter stellt sich uns als Davik Nessel vor, daher wohl auch der Name Nessels Übergang!

Davik erzählt uns die Geschichte die sich zugetragen hat, bevor er von den Schergen des Hirschkönigs getötet wurde. Er sollte dem Hirschkönig einen Tribut in einer Höhe abgeben, die ihn selbst an den Rand der Armut gebracht hätte. Als er sich weigerte zu zahlen und sich anschickte die Brücke zu überqueren, zerstörten die Banditen diese und Davik stürzte mitsamt der Brücke in die Fluten und ertrank. Doch er starb nicht wirklich, sondern wurde zu einem Untoten der auf Rache sinnt. Davik verspricht uns ein "Geschenk" wenn wir die Überreste des Hirschkönigs hier in den Fluss werfen, denn erst dann wird seine geschundene Seele wirklich frei sein! Können die Götter einem Toten solch eine Bürde auflegen und ihn auf ewig leben lassen?

Eulenbären, Irrlichter und jetzt auch noch ein mächtiger Untoter. Die letzten Tage waren wirklich ereignisreich und die Kamelande überraschen mich immer wieder aufs Neue.
Dieser Hirschkönig muss ein abgrundtief böser Mensch sein, der wahrlich über Leichen geht. Es ist an der Zeit seinem Treiben ein Ende zu setzten, koste es was es wolle...

2 Kommentare:

  1. Die Idee mit dem Eulenbärenfell als Kaminvorleger hat was, die sollte Stryke auf jeden Fall weiter verfolgen ... :-D

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  2. Hatte ich vor. Das Bild hatte mich dazu inspiriert!

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